Für gewöhnlich bin ich äußerst skeptisch, wenn junge Bands auf der Bildfläche erscheinen und gehörig mit Lorbeeren überschüttet werden, obwohl sie, ähnlich wie MOROS EROS, die früher den Namen IN VITRO trugen, erst seit Beginn desselben Jahres Songs veröffentlichen.
Im Falle des Quartetts aus Georgia um das Waisenkind Zach Tipton allerdings muss ich mich schlichtweg ihrer Genialität beugen und hoffen, dass sie dem Druck standhalten können, den das Musikerdasein mit sich bringt.
Die zehn Lieder ihres Debüts sind für Victory zwar relativ untypisch, aber zugleich eines der besten Alben, die das Label aus Chicago je veröffentlicht hat. Die frischen Songs pflegen das schmissige Stakkato von HOT HOT HEAT, die Jahrmarktsatmosphäre von PLEASURE FOREVER und die reduzierte Instrumentierung mit lediglich einer Gitarre bietet reichlich Raum für das Keyboard und den prägnanten Bass.
Die Rhythmen sind mitreißend, die Anschläge der Gitarre elektrisierend und Tipton beherrscht das Wechselspiel zwischen cholerischem Gestammel und britischer Theatralik derart perfekt, dass MOROS EROS für mich die Band der Stunde sind.
(36:41) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Thomas Eberhardt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Thomas Eberhardt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Thomas Eberhardt