„Moron“ als Wort kam mir erstmal unter bei NOFX und deren „Moron brothers“ – in den USA wird es sinngleich mit Idiot verwendet, hat aber einen anderen, unschönen Hintergrund mit Eugenik-Bezug, es bezeichnete ursprünglich „a person with a mental age in adulthood of between 7 and 10“. Die „Deppen der Deppen“ lassen auf „Looking For Danger“ entsprechend ihrem kindlichen Spaß am wilden Rock’n’Roll freien Lauf. 2017 und 2018 kamen erste Kleinformate auf No Front Teeth und Slovenly, nun ist das Debütalbum der Band aus Warschau raus und für mich auch insofern ein Debüt, als ich mich nicht erinnern kann, jemals aus Osteuropa überhaupt Garage-Punk dieser Machart wahrgenommen zu haben. NEW BOMB TURKS, TEENGENERATE, TV KILLERS und PAGANS kommen mir in den Sinn, von überall lassen sich da Verbindungen zu Crypt ziehen und hätten MORON’S MORONS schon existiert, ich könnte mir vorstellen, dass Tim Warren damals, in den späten Neunzigern, Gefallen an denen gefunden hätte. Textlich ist das Album zwar purer Trash, fast schon Dadaismus mit einer provokant-lustigen Phrasendrescherei, die japanischer Bands, die auf Englisch texten, würdig wäre, aber musikalisch ziehen die Songs wie ein läufiger Labrador, den man von einem Fünfjährigen ausführen lässt. Pure Punk’n’Roll-Lebenslust!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und Matti Bildt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #150 Juni/Juli 2020 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #133 August/September 2017 und Dirk Klotzbach
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #161 April/Mai 2022 und Dirk Klotzbach