MORIARTEES

Underneath

Kaum zu glauben, dass seit dem Debüt der MORIARTEES sechs Jahre ins Land gegangen sind. Mit dem neuen Werk „Underneath“ melden sie sich in Topform zurück, vieles ist gut, sehr vieles deutlich besser gelungen als bei „Born To Cry“.

Bei einer Band, die ausschließlich die Musik spielt, die sie am meisten liebt, kann es nicht darum gehen, panisch darauf zu schauen, was gerade „in“ ist, hier sind ewige Werte gefragt. Im Herzen sind die MORIARTEES eine Beatband, die sich, ausgehend vom Geist der Swinging Sixties, die Musikgeschichte erobert, handverlesene Coverversionen mit eigenem Material anreichert und das Ganze frisch von der Leber weg in ihrem eigenen Sound in die Welt bläst.

Was gibt es also Neues im Vergleich zum ersten Album? Saxophonist Torben Wesche (Rotzkanne bei HARA-KEE-REES und KING KHAN & THE SHRINES) ist mittlerweile zum festen Bandmitglied avanciert.

Sein Horn (häufig im Team mit einer kompletten Bläsersektion) verleiht der Band eine große Portion Soul. Allen Sixties-Puristen zum Trotz schauen die MORIARTEES dabei auch bei Tom Waits und den NEVILLE BROTHERS in den Kochtopf.

Insgesamt klingt das Album deutlich erwachsener als der Vorgänger, die zwölf Songs sind clever arrangiert, die musikalische Performance auf Weltniveau, und auch Leadcrooner Seb Hinkel hat zu einem unaufgeregten, aber effektiven Gesangsstil gefunden, klingt weit weniger gehetzt, das tut dem Bandsound gut.

Schön auch, dass der Cover-Anteil weiter runtergeschraubt wurde, weniger Oldie-Parade (Larry Williams’ „Bad boy“, eine SORROWS-Nummer und der POETS-Freakbeat-Kracher „That’s the way it’s got to be“ mussten trotzdem mit ...).

Dafür zeigen die MORARTEES, dass sie ihren eigenen Stil gefunden und perfektioniert haben.