Der Einfluss der US-Avantgarde-Band RESIDENTS durchdrang auch den „Eisernen Vorhang“. Die tschechische Punkband F.P.B. (der UŽ JSME DOMA-Vorläufer) hatte 1981 zwei RESIDENTS-Songs, „The spot“ und „Santa Dog“ (mit tschechischen Text) im Programm (Punk im Ostblock war ganz schwierig. Lesetipp: „Warschauer Punk Pakt“, Ventil Verlag). Die 1985 gegründete experimentelle Progrock-Band UŽ JSME DOMA gab 2010, im Rahmen der Ausstellung „The Residents Residence – Art Retrospektive“, ein Konzert mit ihren Versionen von insgesamt 13 RESIDENTS-Songs, darunter auch „The spot“ und „Santa Dog“ und den von Betty Jean Newsome und James Brown geschriebenen Song „It’s a man’s man’s man’s world“ sowie Hank Williams’ „Six more miles“. Als Clou war Randy, der RESIDENTS-Sänger, mit dabei. Allerdings gab es auch schon vorher einige Kooperationen, zum Beispiel 1995 bei dem RESIDENTS-Album „Freak Show“, außerdem ist der F.P.B./UŽ JSME DOMA-Sänger Miroslav Wanek Co-Autor von „Eyeball To Eyeball“, einem Buch über die RESIDENTS. Musikalisch ist „Moravian Meeting“ natürlich keine leichte Kost. Eine schräge Trompete, Randys Gesang und ein Avantgarde-, Punk- und Progrock-Mix dominierten das Klangbild. Warum das Album erst jetzt erscheint? Die Nachbearbeitungen im Studio waren offenbar sehr aufwändig und wurden erst 2020 abgeschlossen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #151 August/September 2020 und Kay Werner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #165 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Kay Werner