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MOONSHINE 4 – Ein Schluck für die Engel

Brian Azzarello, Eduardo Risso

Whiskytrinkern stellen sich die Nackenhaare schon bei der Referenz an den „Angel’s share“ leicht auf, wo sie schon mal gut stehen. Gerade dem Zombieauflauf in New Orleans entkommen, landet Lou in Cleveland, wo ein Serienkiller einen verstümmelten Torso nach dem anderen hinterlässt. Tempest tut währenddessen alles für ihre Gesangskarriere, und irgendwie ist es von Vorteil, wenn man als Werwolf nicht gleich dauerhaft tot ist, nur weil die Polizei einen mit Kugeln durchsiebt und am Ende zufällig Vollmond ist. Vor allem wenn man auch noch auf den Killer mit der Axt trifft. Die herrlich abgedrehte Serie um den Gangster Lou Pirlo, die während der Prohibition angesiedelt ist, geht in die vierte Runde und passt weiterhin in keine Schublade. Die Zutaten aus Horrorfilm, Mafia-Epos, Film Noir und Slashermovie ergeben eine ganz eigene Mischung, die durch den Zeichenstil von Eduardo Risso, der hier Frank Miller verfeinert hat, eine besonders dunkle Note erhält. Würde den Stoff jemand verfilmen wollen, würde man ihn für verrückt erklären, als Comic funktioniert es dagegen weiterhin wunderbar.