MONTE WALSH

Der 2010 verstorbene Kameramann William A. Fraker hat eine beeindruckende Filmografie vorzuweisen und war an „Rosemary’s Baby“, „Bullitt“, „Heaven Can Wait“ oder „WarGames“ beteiligt. Als Regisseur drehte er nur drei Filme: sein Debüt gab er mit „Monte Walsh“, gefolgt ein Jahr später von dem Horror-Drama „A Reflection of Fear“.

Bei „Monte Walsh“ handelt es sich um einen typischen Vertreter des Spätwesterns, ein trauriger Abgesang auf die Cowboy-Klischees des Genres, die uns der Marlboro-Mann bis heute einzureden versucht.

Mit dem gleichnamigen Western-Roman von Jack Schaefer von 1963 teilt sich der Film allerdings nur den Titel. Lee Marvin und Jack Palance spielen darin die beiden in die Jahre gekommenen Cowboys Monte Walsh und Chet Rollins, die versuchen, sich mit immer rarer werdenden Jobs („nothing they can’t do from a horse“) über Wasser zu halten.

Die einzige Abwechslung im tristen Alltag sind die Ausflüge in den nächstgelegenen Saloon. Dabei durchzieht den Film eine melancholische Grundstimmung, denn der Cowboy-Job scheint keine große Zukunft mehr zu haben, da der idyllische Wilde Westen Opfer der Industrialisierung wird.

Während Walsh dieser Veränderungen nicht akzeptieren will, wird Rollins schließlich lieber Kaufmann. Ein Kollege von ihnen entwickelt sich hingegen zum Gesetzlosen, wodurch sich Frakers episodenhafter Film schließlich dramatisch wie tragisch zuspitzt.

Auch wenn „Monte Walsh“ actionreich inszeniert wurde und vor allem sehr schön fotografiert ist, ändert das nichts an der deprimierenden Konsequenz von Frakers sehenswerter Bestandsaufnahme des Cowboy-Alltags.

Allerdings fehlt es dem Film erzählerisch oft an der nötigen Geschlossenheit, um ihn zu einem echten Western-Klassiker zu machen. Wie schon die DVD weist auch die Blu-ray leider eine durchwachsene Bild- und Ton-Qualität auf.