Ursprünglich kommen die FRANKIES aus Bloomington, Indiana, haben sich aber, mangels kollegialen Austauschs in der schäbigen Industriestadt, auf den Weg nach Los Angeles gemacht. Dort traf die Band auf ein umtriebiges Psychedelia-Kollektiv, sie tauchten in die Szene ein und fanden dort auch endlich den endgültigen Drummer Shaughnessy Starr, mit dessen Motorik-artigem Trancebeat sie ihren Spacerock auf ein solides, aber unglaublich dynamisches Fundament hieven konnten. Das fünfte Album ist nun im Handel, und hier präsentieren sich die Psychedeliker als ernstzunehmende Konkurrenten für die ADHS-Acidheads KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD. Mit tonnenschweren Fuzz-Riffs zu leichtfüßig hoppelndem Groove krachen Frankie durch ihr Album, dem repetitive Monotonie ebenso wie jubilierende Gitarrenkaskaden und abgedrehte Wortschwälle entströmen. Wie Zauberlehrlinge experimentieren sie mit diebischer Freude und kommen so immer wieder zu quietschbunten Pop-Preziosen, die zwischen krautigen und beinahe esoterischen Passagen hervorblinken. Das geerdete Rock-Fundament einer Band wie HAWKWIND ist dabei nicht weniger wichtig als die unberechenbare Versponnenheit von CAN. Ein starkes, trippiges Album mit vielen seltsamen Einfällen und einem Bewusstsein für Vergangenheit und Zukunft der Pillenfressermusik.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Gereon Helmer