CELTIC FROST

Monotheist CD

Der geschätzte Kollege Simon Brunner möge mir verzeihen, dass ich ihm "Monotheist" quasi vor der Nase weggeschnappt habe, aber schon nach einem kurzen, oberflächlichen Reinhören war mir klar, dass es sich hier um ein Highlight des Jahres handelt, das ich unmöglich wieder rausrücken kann.

Dabei hatte ich CELTIC FROST nun wirklich nicht mehr auf dem Radar gehabt, was nicht verwundern mag, der Vorgänger "Vanity/Nemesis" liegt ja nun auch schon 16 Jahre zurück. Über den Status von CELTIC FROST in der Musikgeschichte und den ungeheuren Einfluss auf die Metal-Welt will ich mich hier nicht weiter auslassen, das würde zu weit führen.

Nur so viel: Die Schweizer haben in ihrer zwar mit vielen langen Pausen zerstückelten, aber dennoch über zwanzig Jahre andauernden Karriere wenig falsch gemacht (obwohl, "Cold Lake"? Na ja ...

) und sind unbestreitbar eine der besten und wichtigsten Bands, die der Metal je hervorgebracht hat und eine Blaupause für zig ihnen folgende Bands. Zu "Monotheist": Mir fehlen da ganz ehrlich die Worte, dieses Meisterwerk der Düstermusik - wenn ich das mal so nennen darf - adäquat zu beschreiben.

Ein unheimlich dichtes und bis ins Kleinste durchdachtes, extrem vielfältiges Stück Musik, unglaublich hart und brutal, als auch wunderschön fragil und traurig; eine Atmosphäre entwickelnd, aus der man sich so schnell nicht wieder befreit; ein Monolith, der sich langsam und unbändig aufbaut und den nichts umzuwerfen vermag.

Verdammt, angesichts "Monotheist" müssten sich Legionen von Black Metal-, Gothrock-, und sonstigen Möchtegern-Düsterbands voller Scham auflösen, übertreffen werden sie das hier wohl nie, sei es musikalisch als auch, was die Lyrics angeht.

Die sind - begleitet von ausführlichen und informativen Linernotes im wunderschön gestalteten Booklet - ebenfalls überragender als das meiste, was in letzter Zeit in diesem Bereich vertont wurde.

Wie lächerlich erscheinen da doch die unzähligen Wannabes, die nicht müde werden, zu betonen, wie emotional sie doch wären, aber letztendlich nur heiße Luft absondern. Ich bin absolut hingerissen und verneige mich ehrfurchtsvoll.

Danke, CELTIC FOST, danke für "Monotheist". (10/10)