MONEYBROTHER

This Is Where Life Is

Ich muss zugeben, dass ich ein großer Fan der ersten Alben des Herrn Anders Wendin („Blood Panic“, „To Die Alone“) bin, ihm seitdem aber aus den Augen beziehungsweise Ohren verloren hatte. Nun also ein neues Album und eine neue Chance, die alte Flamme wieder auflodern zu lassen.

Also die zehn neuen Songs flink rein in den Player und die erwähnten Werke der Objektivität wegen ausgeblendet. „Each the others world entire“ eröffnet famos. Theatralisch und opulent aufgeladener Powerpop, schön treibend und mit einem catchy Refrain.

Ups, habe ich da in den vergangenen Jahren etwa was verpasst? Gut, nächster Track: „Dancing to keep from crying“. Ich kann (dann doch) sitzen bleiben, denn der haut mich wirklich nicht vom Hocker, im Gegenteil, fast schon beliebig und lustlos rauschen die dreieinhalb Minuten an mir vorbei.

Öder Pop. Punkt. Doch Rettung naht mit „Jealousy“, ein kleiner Überraschungscoup, der eine sagenhaft gute Reverenz an die Spätwerke von THE CLASH ist. Die sieben folgenden Stücke lassen dann immer mal wieder kleine geniale Momente durchblitzen, werden mit professionellem Schliff zum typischen Urban-Pop des Schweden.

So brillant wie einst ist Wendin aber nicht mehr, und dass das Album nun in Rio, London, Auckland und Kapstadt entstand, interessiert mich recht wenig. Ich will tanzen! Und, bitte macht aus großartigen Songs wie „God knows my name“ keine Hidden Tracks.

Verzichtet lieber auf Experimental-Pop und lasst Wendin mehr Strummer sein.