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M.O.M. - Mother of Madness

Emilia Clarke, Marguerite Bennett, Leila Leiz

Schon die Eckpunkte dieses Bandes klingen kurios, denn „M.O.M.“ (= Mother of Madness) ist eine Kooperation von Schauspielerin Emilia Clarke (Daenerys Targaryen aus „Game of Thrones“) und Szenaristin Marguerite Bennett („Bombshells“, „Josie and the Pussycats“), die ihre Ideen zeichnerisch schreiend schräg und grellbunt von Leila Leiz („Catwoman“) umsetzen lassen. Während die Zeichnungen optisch klar an klassische Marvel- und DC-Superhelden angelehnt sind, sprechen M.O.M.s Kleidung und Superkräfte ihre ganz eigene Sprache. In wechselnd bunten, mit diversen psychedelischen Symbolen versehenen Mechanikeranzügen und einer verzierungstechnisch an mexikanische Wrestler angelehnten Grobstrick-Sturmhaube erklärt M.O.M. selbst, was sie kann: „Wenn Mom sauer ist, wird sie stark und schnell. Wenn sie eingeschüchtert ist, unsichtbar. Wenn sie Angst hat, kriegt sie Überschallgehör. Wenn sie lacht, kann was zerbrechen. Wenn sie unglücklich ist, wird sie biegsam wie ’ne Katze. Und wenn sie traurig ist, heilt sie.“ Nur wenn alle Emotionen fließen, erreicht sie die Spitze ihrer Kräfte, was ihr Zyklus wiederum hormonell beeinflusst. Ziemlich kompliziert und bewusst „vermurkst“, denn Mom soll menschlich sein und bleiben. Und eine Moral gibt’s am Ende auch noch: „Die ‚perfekte Frau‘ ist ein Schreckgespenst, das uns in Schach hält. Diese Scheiße EXISTIERT nicht.“ Das alles hat zwar gelegentlich einen leicht esoterischen Touch und wird seinem Anspruch, alle Menschen gleichermaßen einzubeziehen, nicht immer gerecht, ist aber herrlich skurril, wunderbar anzuschauen und bietet mit zahlreichen überraschenden Wendungen von Anfang bis Ende durchweg kurzweilige Unterhaltung.