"You shouldn't be reading this. It's completely redundant. There are no lyrics on this album [...] Mogwai paint pictures in sound; no words needed." - Mit diesen Worten beginnt das dann doch recht umfangreiche Infoblatt, das zum neuen Album der Schotten gereicht wird, und in letzter Konsequenz braucht es dann ja auch keine Rezensionen.
Eine konseqente Haltung, die aber den Gepflogenheiten im Rockmusikgeschäft entgegensteht und die Jobs so einiger Leute redundant machen würde. Nimmt man das Verzichten auf Worte etwas weniger wörtlich, kommt man der Situation bei einem MOGWAI-Konzert näher: Man steht einfach nur da, lässt sich von Klängen und Lichteffekten bezaubern - und hält die Klappe.
Kein Gejohle, kein Gegröle, und bis auf das Gelaber der vier, fünf Deppen, die selbst bei solchen Konzerten auftauchen und sich mit ihrem Nebenmann über Fußball und ähnlichen Müll unterhalten müssen, herscht Stille - vom Lärm von der Bühne mal abgesehen.
Ich mag sowas. Die einleitenden Worte oben stammen übrigens, wie das ganze Info, vom schottischen Krimi-Schriftsteller und MOGWAI-Fan Ian Rankin ("Inspector Rebus"), der einen MOGWAI-Song auch schon mal in einem Buch hat auftauchen lassen.
"The Hawk Is Howling" ist MOGWAIs sechstes Studioalbum, und seit zehn Jahren die erste Aufnahme, bei der sie wieder mit Andy Miller zusammengearbeitet haben, der 1997/98 ihre frühen Gehversuche begleitete -ein Grund, wilde Vermutungen anzustellen, die Band sei irgendwohin zurückgekehrt? Das mag tun, wer will, aber für mich sind MOGWAI eine so rundum angenehme Band, dass ich überhaupt nicht das Bedürfnis zu eingehenender Analyse verspüre.
Zuhören, eintauchen, verstehen, genießen - Kaminsesselmusik für Fortgeschrittene, die hier im wundervollen, mit einem sehr markanten Gitarrenakkord arbeitenden "The sun smells too loud" einen Höhepunkt findet.
Mag es auch noch so viele Nachahmer geben dieser Tage, das Original bleibt unerreicht. (9)
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