MÖRDERSPINNEN

Viele Horror- und Science Fiction-Filme der 50er und 60er Jahre waren von dem Bemühen geprägt, dem Publikum immer absurdere Tiermutationen in überdimensionaler Größe zu präsentieren, darunter Geier, Kraken, Skorpione, Gottesanbeterinnen, Ameisen oder Spinnen, denn: Size does matter! Durch Hitchcocks „Die Vögel“, Spielbergs „Der weiße Hai“ oder „Frogs“ bekam die „Nature strikes back“-Thematik aber einen naturalistischeren Anstrich.

Zwar lief die Natur Amok und rächte sich an der ausbeuterischen Menschheit, aber die Tierwelt sah so aus, wie man sie in ihrer natürlichen Umgebung normalerweise antrifft. So wie auch in „Phase IV“ von 1974, einem der intelligenteren Tierhorror-Vertreter, in dem ganze Ameisenvölker menschliches und tierisches Leben bedrohen.

In eine ähnliche Richtung geht auch „Mörderspinnen“ („Kingdom of the Spiders“) vom in handwerklicher Hinsicht limitieren Regisseur John „Bud“ Cardos, in dem Vogelspinnenhorden eine Kleinstadt in Arizona terrorisieren.

William „Captain Kirk“ Shatner spielt darin den Tierarzt Robert „Rack“ Hansen, der aber mehr damit beschäftigt ist, der attraktiven wie hartgesottenen Insektenkundlerin Diane Ashley den Hof zu machen oder andere Frauen machohaft anzubaggern, als sich um die Spinnenplage zu kümmern.

Inzwischen dürfte „Mörderspinnen“ nur noch Menschen mit extremer Spinnenphobie Angst und Schrecken einjagen, ansonsten ist der Film zu trashig umgesetzt, um als Horrorfilm wirklich zu funktionieren.

Die 5.000 eingesetzten pelzigen und ungiftigen Taranteln (nicht alle überlebten) wirken so bedrohlich wie putzige Meerschweinchen und scheinen mehr auf der Flucht vor den Menschen zu sein.

Im Bonusmaterial des jetzt auch das erste Mal auf Blu-ray veröffentlichten „Mörderspinnen“ gibt es noch Interviews mit Shatner und dem Spinnentrainer Jim Brockett.