MODENA CITY RAMBLERS

Bella Ciao

Meine Kenntnisse des Italienischen beschränken sich auf ein paar wenige Schlüsselwörter, geeignet, um im Urlaub die kulinarischen Schätze des Landes wenigstens notdürftig zu erschließen. Trotzdem war mir, als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal mit der Musik der MODENA CITY RAMBLERS in Kontakt kam, unmittelbar klar, worum es dieser Band geht: Darum, dass etwas falsch ist mit der Ordnung der Welt und dass es ebenso falsch ist, dem gleichgültig gegenüber zu stehen.

"Bella Ciao" bietet nun einen Überblick über das Schaffen der (den LEVELLERS nicht unähnlichen) "Combat-Folk"-Band. Für übervorsichtig halte ich den Entschluss, so viele Cover traditioneller Stücke mit auf das Album zu nehmen, anstatt stärker aus dem reichen Fundus eigener MODENA CITY RAMBLERS-Songs zu schöpfen.

Wenigstens die zweite "Bella ciao"-Version hätte sich gut durch einen weiteren Kracher aus eigenem Hause ersetzen lassen. Hinzu kommt, dass sich beide Versionen des Titelstücks weniger stürmisch geben, als eine ältere Aufnahme des gleichen Liedes und man generell den Eindruck hat, man wolle sich mit eher zurückhaltenden Tönen in die Herzen der nicht-italienischen Welt schleichen, auf die dieses Album ja zielt.

Wenn da mal nicht der falsche Weg gewählt wurde, in Zeiten, in denen wilde Folk-Rock-Bands sich allerlei Meriten erwerben. Die Platte bietet so nicht den perfekten, aber dennoch den aktuell besten Einstieg in das Werk einer bemerkenswerten Band.

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