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MODELL BIANKA

Kummerland

Aus Gründen, die noch zu erörtern sind, fällt mir hier als Erstes der Begriff Studenten-Punk ein. Und das nicht abwertend. Was MODELL BIANKA auf ihrem ersten Album abliefern, ist eben kein rotziger simpel gehaltener Streetpunk, sondern eine recht reflektierte und filigrane Mischung aus Indierock à la TOMTE und MUFF POTTER und giftigem Punk der Marke PASCOW. Hamburger Schule (Ich höre STERNE!) klingt hier ebenso durch wie eine latente an der Welt leidende Britpop-Atmosphäre. In der Melange aus melancholischer Gitarrenarbeit und Texten, die eine Unzufriedenheit mit Politik und persönlichen Befindlichkeiten mischen, stimmt sehr vieles. Manchmal wird der Zorn sogar Screamo-mäßig rausgebrüllt und selbst das passt gut. Gutes erstes Album, das wegen seiner Vielschichtigkeit Bock macht, mehr davon zu hören. Würde ich mir in Pandemiezeiten sogar mal live antun – und das ist von einem Hypochonder ein sehr großes Lob.