Die Lichtung wurde bereits mit dem letzten Album in den Wald geschlagen, mit viel handwerklichem Können und Feinfühligkeit. Jetzt heißt es Pflegen und Hegen, KITTY EMPIRE machen das, was sie in ihrer 11-jährigen Bandgeschichte schon immer gut konnten: sie lassen sich Zeit.
Mit ruhiger Hand pflanzt man Songs in die Gehörgänge und überlässt nach anfänglicher Hilfestellung diese sich schnell selber. Schleppende Tempi, Nachtschattengewächse, die ihre Schönheit nicht gleich jedem schnell Dahergelaufenen in die Ohrmuschel propfen.
Nicht müssen und nicht können. Seitentriebe sind erwünscht, aber bitte mit Bedacht. Die tosenden Ausbrüche sind nicht mehr zu finden, auf den Gedanken, sie zu vermissen, kommt man nicht. Schneidende Gitarren brechen auch jetzt noch durchs Dickicht, die Arbeitsintervalle aber sind deutlich reduziert.
KITTY EMPIRE haben sich wohlweislich gehütet, den genialen Vorgänger noch einmal einzuspielen, bleiben dem Kosmos aus Postrock und Noise aber weiter verpflichtet. Dabei sind die neuen Songs so stark, dass sich der Gesang, auf diese zählend, stark zurücknehmen konnte.
Auch hier vermisst man nichts, weil dies mehr zu sein scheint als ein neues Album. Eine neue Epoche in der Bandgeschichte, so wie bei bisher jedem Release. Bitte ernten. (45:10) (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #37 IV 1999 und Marc Schellenberg
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Simon Brüggemann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Simon Brüggemann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Christoph Schulz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Andreas Krinner