MISSISSIPPI FRED MCDOWELL & JOHNNY WOODS

Mama Says I'm Crazy CD

Mississippi Fred McDowell (1904-1972), über den Herrn kann man sicher ganze Bücher schreiben. Eine Blueslegende reinsten Wassers wie Robert Johnson oder Lightnin' Hopkins, der R.L. Burnside das Gitarrespiel beigebracht hat und ein überzeugter Vertreter des Delta-Blues, der irgendwann zu Protokoll gab: "I do not play no rock'n'roll".

Eben, denn so wie McDowell die Gitarre beackert, klingt das auch eher, als ob man von innen mit den Fingernägeln am Sargdeckel kratzen würde, was jetzt irgendwie als Kompliment gemeint war.

Mississippi Fred McDowell war jedenfalls niemand, der ausschließlich in der Scheune die Hühner und Schweine unterhalten hat, sondern kommt auf eine stattliche Anzahl von Plattenaufnahmen.

Die hier vorliegenden Aufnahmen stammen von 1967 und wurden zusammen mit Johnny Woods (1917-1990) eingespielt, eigentlich Bassist, der hier aber Harmonika spielt. Ursprünglicher und rauer geht's kaum noch, und so ist diese Platte wohl vor allem was Blues-Liebhaber, denn die elf Traditionals sind dermaßen auf ein musikalisches Grundskelett reduziert, dass man sich fragt, warum Musik eigentlich anders klingen sollte, wenn man in dieser Form alles wichtige sagen kann.

Eigentlich auch eine gute Einsteigerplatte, denn "Mama Says I'm Crazy" gehört sicherlich zu den Aufnahmen, die McDowells Qualitäten mit am besten widerspiegeln. (9/10)