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MISS MAY I

Curse Of Existence

Sehr oft liest man „klingt wie ...“ in Reviews, was einerseits nerven kann, andererseits aber stets einen willkommenen Hinweis für Neu-Fans darstellt. MISS MAY I haben sich mit ihrem für September angekündigten Longplayer endgültig als eine solche Referenzband etabliert. Nicht zuletzt wegen der Reife, die das Quintett aus Ohio über die Jahre erreicht hat. Die Band vertont geballte Lebenserfahrung auf höchstem Niveau zu den unterschiedlichsten Ups and Downs des Daseins. Gleich der Opener „A smile that does not exist“ ist ein Banger. Da reibt man sich gedanklich die Hände, grinst verschmitzt und schraubt die Erwartungen hoch – und man wird nicht enttäuscht: Jeder Track ist ein Garant für kribbelnde Bridges, gemeine Breakdowns und gewaltige Moshparts. Gitarrenriffs der alten und neuen Schule lassen das Herz höher schlagen. Bei den meisten anderen Bands werden an dieser Stelle fast alle Abrissbirnen durch fehlplatzierte Clean Vocals zersülzt. Doch MISS MAY I haben den Dreh raus und präsentieren die seltenen Einhörner, nämlich perfekt sitzende, gesungene Refrains und Melodien, die satt und brutal – oft auf zwei Ebenen (gesungen/geshoutet) – eingearbeitet werden. Das Gesamtwerk ist eine epochale Druckwelle, die eine Schneise der Verwüstung hinterlässt. Bleiben am Ende nur klingelnde Ohren, offener Mund und der Finger auf dem Repeatbutton.