MISERYLAB

Documentary 2008/2012

MISERYLAB ist das Soloprojekt von Porl King, dem ehemaligen Sänger der Goth-Formation ROSETTA STONE, und somit sind schon die ersten Zeichen gesetzt. Zwischen Dark Wave und der dunklen Seite von Post-Punk positioniert sich King hier und könnte mit Jaz Coleman von KILLING JOKE den apokalyptischen „Fire Dance“ tanzen.

MISERYLAB ist eines dieser Projekte mit Kultstatus und eingeschworener Fangemeinde. „Documentary“ ist eine exzellente Werkschau der Jahre 2008 bis 2012 und enthält die herausragenden Stücke „Children of the poor“ und „To big to fall“, die selbst RED LORRY YELLOW LORRY (die gerade an einem neuen Album arbeiten) etwas blass aussehen lassen, aber doch auch an deren „Talk about the weather“ erinnern.

Der stoische Bass, die flächigen Synthies und der wirklich eindringliche und packende Bariton von Porl King schaffen eine einmalige klaustrophobische Atmosphäre, die den Soundtrack zu endzeitlichen Filmen bereichern könnte.

Die frühen Songs, wie beispielsweise „Making a bomb“, glänzen zudem mit einem Drummachine-Sound, der ganz gut auf einer Linie mit den SISTERS OF MERCY liegt und so auch in Leeds 1983 hätte entstanden sein können.

In diesem Zusammenhang kann man im Übrigen auch das exzellente Nebenprojekt TRANSMISSION der beiden KILLING JOKE-Mitglieder Paul Ferguson und Youth neu entdecken.