Das erste, was man bei der MILK AND HONEY BAND aus Brighton tut, ist, dass man das Booklet nach dem Namen Andy Partridge absucht, der aber tatsächlich nur unter den Danksagungen auftaucht. Was vielleicht auch besser so ist, denn die erste richtig neue Band auf seinem Label Ape ist eine nicht wirklich überzeugende Angelegenheit, auch wenn man hier grundsätzliche Parallelen zu XTC oder auch den BEATLES feststellen kann, es ist eben dieser verspielte, orchestrale englische Pop.
Was allerdings an dieser Platte stört, ist das blasse Songwriting, das in den besseren Momenten noch an eine schlaffe Version von CROWDED HOUSE erinnert, wobei generell alles an MILK AND HONEY BAND schmerzhaft überproduziert ist.
Wo XTC oder auch CROWDED HOUSE immer irgendwie angenehm schräg waren, ist dieses Trio so glattpoliert und mainstreamig, dass bei den fünfzehn Songs irgendwann der Punkt erreicht ist, wo man lieber das Radio anschaltet, um diesem an seinem Perfektionismus erstickenden Wohlklang zu entkommen.
Nach seiner eigenen schwachen Platte mit Peter Blegvad macht man sich langsam Gedanken, was Partridge da eigentlich mit seinem Label vorhat, denn das ist kein wirklich guter Einstand, auch wenn die CD als solche wieder sehr schön aufgemacht ist und die MILK AND HONEY BAND an sich keine schlechte Band ist, aber eben nur ein schwacher Abklatsch dessen, was man von XTC in besserer Form gewohnt ist.
(04/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Thomas Kerpen