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DIE AKTE KENNEDY 1 – Ich werde Präsident

Mick Peet, Erik Varekamp

Der erste Teil der auf drei Bände ausgelegten Reihe über den Kennedy-Clan erzählt vom politischen Aufstieg Joseph P. Kennedys aus der Perspektive des todkranken Ted Kennedy, der sein jahrzehntelanges Schweigen bricht und seinem Großneffen über die Zeit seines Vaters als US-Botschafter in London von 1938 bis 1940 berichtet. Über den Begründer des Kennedy-Clans gibt es reichlich Spekulationen. Hat Joseph P. in der Prohibitionszeit als Alkoholschmuggler ein Vermögen gemacht, wie einige Mafiagrößen behaupteten? Hat er später als Banker und erfolgreicher Broker im großen Stil Insiderhandel betrieben? Hat er systematisch über Investitionen in die Film- und Immobilienindustrie Geld gewaschen? Er beherrschte jedenfalls die Kunst, seine Spuren zu verwischen, vermutlich ein Grund, warum Autor Mick Peet diese Biografie als Satire einstuft, obwohl der renommierte Kennedy-Biograf Nigel Hamilton im Nachwort einiges mit Quellen belegt. Unbestritten ist jedenfalls, dass Joseph P. Kennedy Ambitionen hatte, Präsident der USA zu werden. Ein Grund für Parteigenosse Roosevelt, ihn zum US-Botschafter in London zu bestellen und ihn so außer Landes zu schaffen? Oder war er Kennedy einen Gefallen schuldig? Schließlich konnte der von der Insel aus bequem seine Whiskey-Export-Geschäfte betreiben. In vollfarbigem Ligne-Claire-Stil bringt der niederländische Zeichner Erik Varekamp Mick Peets Szenario zu Papier, das den Kopf der immer noch aktiven Familiendynastie als misogynen Nazisympathisanten, Intriganten und geldbesessenen Egozentriker in schlechtem Licht erscheinen lässt. Ein Donald Trump, der sich selbst zwar nicht an die Spitze des Staates kaufen konnte, aber seinen Söhnen den Weg dorthin ebnete.