SHOPLIFTER

Michael Cho

Corrina, das moderne Großstadtmädchen ist Single, hat studiert, arbeitet in der Werbebranche und verdient ein Heidengeld. Sie lebt das von der Werbebranche propagierte Leben, Konsum über alles, viel Glitzer, aber nix dahinter.

Und klaut deswegen (ein stummer Hilfeschrei) belanglose Dinge in kleinen Filialen von großen Supermarktketten. An sich eigentlich gar keine üble Ausgangsbasis für eine gute Geschichte. Schade nur, dass der der nötige Tiefgang fehlt: Das Handeln der mir zugegeben wenig sympathischen Protagonistin in jeder Beziehung soapy bis zum Anschlag, unterlegt von konsequent schwarz und pink gehaltenen Bilder, die den unterschwelligen „Ich bin ein unreflektiertes Girly, bitte hab mich lieb“-Eindruck noch zusätzlich verstärken.

Wenn ich solche oder ähnliche Oberflächlichkeiten sehen wollte, könnte ich mir auch einfach die Glotze einschalten. Tut mir leid, aber damit kann ich mich nur schwer anfreunden. Das Handeln von Menschen, die nicht dazu in der Lage sind, für ihre eigenen Ideale einzutreten und sich lieber selbst bedauern, anstatt ihr Leben in die Hand zu nehmen, konnte ich noch nie nachvollziehen.