Lassen wir die Frage außer acht, ob MEWITHOUTYOU hier wie früher klingen oder eben nicht, in Anbetracht dieses starken Albums ist diese Diskussion völlig überflüssig. „[Untitled]“ verfügt über alle Qualitäten, die man an der Band schätzt, und in Verbindung mit der „[untitled]“-EP (kleines u) kommt auch diese Verschrobenheit dazu, die man an MEWITHOUTYOU einfach mögen muss. Das Album mit dem tollen Artwork liefert starke Kompositionen mit Grower-Qualitäten, wie zuletzt FOXING mit ihrem neuen Werk. Die EP beschäftigt sich mit ruhigeren Ideen, die den Fluss des Albums vielleicht ausgebremst hätten, aber auf diesem Format ihre Daseinsberechtigung unter Beweis stellen. Außerdem überzeugt „[Untitled]“ mit der dichten und detailreichen Produktion von Wil Yip, die natürlich noch immer nicht stadiontauglich ist, aber im Vergleich zu früheren Werken schon eine Schippe drauflegt. Ob es sich hier um Emo handelt, ob es jemals Emo war und ob eine Kategorisierung bei MEWITHOUTYOU überhaupt Sinn macht, scheint selbst die Band nicht zu interessieren. Ihre Musik war schon immer zu offen, kreativ und verrückt für nur ein Genre, wer aber mit dem Rick Rubin der Szene arbeitet und auf einschlägigen Labels veröffentlicht, dem scheint solche Zuordnung auch nicht allzu viel ausmachen.
© by Fuze - Ausgabe #73 Dezember/Januar 2018 und Christian Biehl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #141 Dezember/Januar 2018 und Sebastian Wahle
© by Fuze - Ausgabe #73 Dezember/Januar 2018 und Christian Biehl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Alex Schlage