METALLICA sind schon irgendwie ein Phänomen. Von der kleinen Rumpelkapelle aus Kalifornien haben sie sich in den folgenden Jahren zur größten Metalband des Planeten gemausert und feiern auch Jahrzehnte später noch immense Erfolge. Unzählige Biografien, Filme, ja sogar Comics begleiten die Geschichte der Band und es stellt sich die Frage, ob nun ein weiteres Buch über METALLICA nötig ist. In der Form, wie ich es gerade hier auf dem Tisch liegen habe, auf jeden Fall. Metal Hammer-Autor Marc Halupczok hat sich zwar ebenfalls der Geschichte der „four horsemen“ um Frontmann James Hetfield angenommen, dabei jedoch davon abgesehen, einen überdetaillierten Wälzer zu verfassen. Stattdessen hat er die Historie der Band auf die wesentlichen Fakten reduziert, noch einiges Wissenswertes zu den einzelnen Musikern in Form von Fußnoten und kleinen Zwischentexten verfasst und auf nur 100 Seiten gepackt. Da haben sogar lesefaule Mitmenschen keine Ausrede mehr, sich nicht zu Gemüte zu führen, wie Drummer Lars Ulrich es trotz des nicht vorhandenen Talents schaffte, zum Motor einer absoluten Thrash-Maschine zu werden. Noch dazu ist das kleine Büchlein beim Reclam-Verlag erschienen, der ja bekannt ist für kleinen Lektüren, die so gerne im Schulunterricht Verwendung finden. Da dürfte es doch durchaus auch ein kleiner Anreiz für die Lehrerschaft an unseren Schulen sein, METALLICA in den Unterricht mit einzubinden. Ich jedenfalls hätte in der neunten Klasse wesentlich lieber einen Aufsatz darüber verfasst als über Goethes „Leiden des jungen Werther“. Wer also bisher noch nicht ganz über die Legendenwerdung von METALLICA im Bilde ist, hat nun kurz und knackig die Möglichkeit dazu.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #168 Juni/Juli 2023 und Jens Kirsch