MESSER BRÜDER

Fahr zur Hölle

Nach dem fünften Durchgang bin ich mir nun schlüssig, ob ich das scheiße oder gut finden soll. Eins ist sicher, diese Band wird man entweder lieben oder aber ähnlich das Gesicht verziehen, wie wenn man in seinem Joghurt ganz unten im Becher ein halbes Ohr findet.

Ich find’s gut! Nicht das Ohr, sondern die MESSER BRÜDER mit ihrer neuen Schwester. Elektropop(-Punk), schwer und heftig tanzbar mit einer Sängerin, die mir die fünf Durchgänge abgenötigt hat, bis ich endlich herausgefunden habe, an wen mich diese Stimme erinnert.

Waren ja nur drei schlaflose Nächte! Nahe am Gesang der zweiten und dritten NICHTS-LP, nur eben auf elektronischem Soundteppich. Vom Gestus gar nicht mal so weit entfernt, wenn man endlich darauf kommt.

Die Beats haben Tiefe (und jede Menge Bassbassbass), außerdem knarzt es ordentlich, wenn die Gitarre dazukommt. Kann sowohl im Elektroclub als auch im autonomen Jugendzentrum problemlos laufen, um die Tanzfläche zu füllen.

Musikalisch absolut hochwertiger Sound mit vielen feinen Spielereien, der entrückte Gesang steht dazu im Kontrast. Wie gesagt, das mag man oder eben auch nicht.