Neuer japanischer Knister-Pop aus der Electronica-Kiste ist ja immer eine Grenzwanderung des guten Geschmacks: Manchmal hinreißend und zuckersüß, ein anderes Mal einfach nur auseinander fließend und nervend.
Das erste Solo-Album des Moph Records Gründers und Betreibers Takahisa Mitsumori ist ein Paradebeispiel dafür! Bevor er mit den versöhnlicheren Klängen um die Ecke kommt, muss man strukturloses Sampling und wirre Rhythmuspattern über sich ergehen lassen.
Die Sounds sind nicht neu und so stellt sich leider schnell der Unmut über soviel Unkreativität ein und das ablehnende Gefühl von Genervtheit macht sich breit. Danach hat er auch schon alle seine Energie verschossen, die Tracks entzerren sich und eine entspanntere Atmosphäre breitet sich aus.
Leider verwechseln die Japaner Kreativität oft mit einer größtmöglichen Anhäufung von Stilen und Stilbrüchen, was, wenn genug eigenes Potenzial vorhanden ist, auch sehr spannend sein kann.
Bei Takahisa Mitsumori ist es wohl eher der „gute Wille“, der zählt, denn da gibt es wesentlich besseres Material aus dem Land der aufgehenden Sonne.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #97 August/September 2011 und Carsten Vollmer