Es weihnachtet schon sehr, und selbst MERCURY REV wurden vom "Best Of"-Virus erfasst: "Stillness Breathes" ist eine umfassende Werkschau der Ende der Achtziger in Buffalo, New York gegründeten "Dream Pop"-Formation.
Aufnahmen aus den Jahren 1991 bis heute sind auf der Doppel-CD enthalten, wobei ich MERCURY REV nie wirklich als an Single-Releases orientierte Formation wahrgenommen habe, ihre Alben als monumentale Gesamtkunstwerke mit Überlänge statt als Episodenfilm auffasse, die wie ihre zum Bombast neigenden Konzerte Aufmerksamkeit seitens des Zuhörers fordern.
Und so ziehen hier psychedelische Songs wie Seifenblasen in Zeitlupe an einem vorbei, sind MERCURY REV um ihren Mastermind Dave Fridmann bei aller Plüschigkeit alles andere als nach Patchouli stinkende Hippies, sondern versierte Soundscape-Architekten, die an Dramatik den geistesverwandten MOGWAI in nichts nachstehen, allerdings selten so laut und harsch werden wie die Schotten.
Eine zeitliche Abfolge ist bei den Songs hier nicht vorhanden, man verteilt die Aufmerksamkeit gleichmäßig auf alle Schaffensphasen und gibt seinen Fans auch noch ein paar unveröffentlichte Tracks on top.
Zwar finden sich im Booklet ein paar Widmungen, doch eine Bandhistory oder Diskografie geschweige denn Erläuterungen zu Herkunft und Hintergrund der Lieder sucht man vergebens. (8)
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