KREISKY

Meine Schuld, meine Schuld, meine große Schuld

Franz Adrian Wenzl, beziehungsweise dessen Alter-Ego, der Austrofred, erzählt in seinem aktuellen Buch „Ich rechne noch in Schilling" mehrfach, welch großer Verehrer des ehemaligen SPÖ-Bundeskanzlers Kreisky sein Vater doch gewesen sei.

Ob Wenzl und seine drei zudem in der Gruppe MORD tätigen Mitstreiter sich davon dazu bewegen ließen, diesen Bandnamen zu wählen, ist mir nicht bekannt. Wichtiger ist es aber ohnehin zu erwähnen, dass die in Wien ansässigen KREISKY auf ihrem zweiten Album wirklich großen, wirklich geilen Krach produzieren, aufgenommen bei und mit FUZZMAN Herwig Zamernik in Klagenfurt.

Schräge Gitarren, wüster Sound, Gesang, der meist eher gesprochen, oft auch geschrien daherkommt. Die feindurchdachten, ausgefeilten, gerne auch verstörenden Texte aus der Feder des Herren Wenzl werden zwar in Schriftdeutsch vorgetragen, oft lässt sich aber eine typisch österreichische beziehungsweise in dem Fall oberösterreichische Sprachfärbung heraushören, was vielen Bands eher schadet, denn über die Grenze bringt, in diesem Fall aber Charme hat und sich ebenso wie die von Alleinunterhalter Austrofred geborgte Orgel wunderbar in das Gesamtwerk beziehungsweise den restlichen Krach einfügt.