Ich fand MECCA NORMAL, ein Duo aus Vancouver, bestehend aus Jean Smith und David Lester, immer schrecklich, geradezu unerträglich. Die Band wird zwar immer als Bindeglied zwischen dem Post-Punk der 80er und der Riot Grrl-Bewegung der 90er angesehen, musikalisch ist ihr minimalistisch-dilettantischer Ansatz überwiegend anstrengend und kein wirklicher Spaß.
"The Observer", ihr neues Album, beginnt dabei sogar noch recht viel versprechend, mit arg reduzierten LoFi-Folkrocknummern mit Blues-Touch, deren Gitarrenbasis durch verspielte Piano- und Synthie-Klänge ergänzt wird, wodurch das Ganze etwas abwechslungsreicher und melodischer erscheint.
Allerdings stellen sich spätestens nach dem 12-minütigen Song Nr. 6 die ersten Ermüdungserscheinungen ein, denn Smiths leiernderes, immer gleich klingendes Gekrächze und Lesters auf den selben Riffs basierendes monotones Gitarrespiel beginnt langsam aber sicher zu nerven und offenbart die beschränkten musikalischen Fähigkeiten dieses Duos.
Ein bisschen Schlagzeug hätte das Ganze sicher etwas aufgepeppt, aber widersprach wohl dem künstlerischen Selbstverständnis dieser traurigen Vögel. Wer in dieser Hinsicht etwas wirklich feuriges und intensives hören will, sollte vielleicht besser zu einer Billy Bragg-Platte greifen.
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