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MEANIES

Desperate Measures

1988/89 gründeten sich THE MEANIES im australischen Melbourne, speziell in den Neunzigern fanden sie weltweit Freunde und veröffentlichten fleißig vor sich hin, in Australien, in den USA, in Europa. Von 1996 bis 1998 machten sie eine Pause, 2008 verstarben zwei (Ex-)Mitglieder, doch es ging und geht weiter, unter Führung von Bassist Wally, der auch das Cheersquad-Label betreibt. Ebenfalls noch dabei ist Sänger und Gitarrist Link. In ihrer „Hauptphase“ veröffentlichte die Band tatsächlich nur ca. drei „richtige“ Alben, dafür aber zig Singles und EPs, und 2015 dann kam „It’s Not Me It’s You“ (Poison City) und im Sommer 2020 „Desperate Measures“, das mich aber erst jetzt zum Sommer 2021 erreichte – leider ist es mittlerweile so, dass durch brutal gestiegene Portokosten einerseits und gesunkenem Publikumsinteresse in Sachen Aussie-Punk andererseits es jenseits von bekannten, international veröffentlichten Bands nur noch wenige andere aus Down Under über die hiesige Wahrnehmungsschwelle schaffen. Die Fans der MEANIES hierzulande dürften jedenfalls auch schon zahlreicher gewesen sein, dabei hatte die doch Mitte der Neunziger (was ja, haha, gerade mal 25 Jahre her ist) doch echt einen guten Lauf in Europa. Ganz offensichtlich sind Link und Wally musikalisch extreme Sturköpfe, denn an ihrem Trademark-Sound hat sich über die Jahre und speziell bei den zehn Songs auf „Desperate Measures“ nie wirklich was verändert. Man mische RAMONES und BEACH BOYS, erhöhe das Tempo und lasse der Gitarre auch mal etwas freien Lauf, und fertig. Hierzulande beherrsch(t)en die RICHIES ziemlich exakt die gleiche Kombi in Perfektion, in Schweden PSYCHOTIC YOUTH, und da das Ganze sehr oldschool und ohne Frevel wie AutoTune-Vocals durchgezogen wird, ist das Album eine perfekte Gute-Laune-Scheibe in knackig kurzer Distanz. Mein Hit: „Jekyll and Hide“ mit extra viel „Whoohoohoo“-Chören.