Für Ox #126 hatten wir Dave Dictor ausführlich interviewt, und das Interview ist in gewisser Weise die Kurzfassung dieses Buchs, das zeitgleich erschien. David Scott Dictor, am 4. Dezember 1959 in New York geboren, erinnert sich darin an sein Leben.
Bis ins Alter von fünf Jahren reicht diese Erinnerung zurück, sie hat viel mit Frauen zu tun, und er schreibt schon auf der ersten Seite: „The fact that my first best friend was female influenced my close friendships with women, a reality that has lasted throughout my life to this day.“ Nach der Schule verschlägt es Dictor in den frühen Siebzigern zum Studieren nach Austin, er verlässt die Stadt und kehrt 1976 zurück, gerade als auch hier nach und nach Punk ankommt und den jungen Musiker in seinen Bann zieht.
Ausführlich berichtet er, aufgelockert von Fotos und Flyern, von der Szene jener Tage, der Freundschaft mit BIG BOYS und THE DICKS, vom Disput um die homophoben Ausfälle der BAD BRAINS, von der Härte und den Entbehrungen, die eine USA-weite Tour seinerzeit für Hardcore-Bands bedeutete.
Er zog wie viele nach San Francisco, tourte durch Europa, musste den Tod vieler Freunde miterleben und – auch am eigenen Körper – was Drogen so anrichten können. Dictor erzählt nüchtern und sachlich, doch hier und da wäre ein gründlicheres Lektorat, gerade was Namen betrifft, angebracht gewesen.
Jeder, der sich für den US-Hardcore der Achtziger allgemein und MDC speziell interessiert, sollte dieses Buch gelesen haben, das einen freilich bestürzt zurücklässt, lautet der keinesfalls ironisch gemeinte letzte Satz doch: „MDC is still going, and we’re a political hardcore band on a mission from God.“ Hätte man das vorher gewusst, hätte man für das Ox-Interview danach gefragt ...