Zeitgemäße Modernistenmusik ist ein schwieriges Terrain, oftmals gleiten die jungen Musiker dabei in platte Retro-Banalitäten ab, oder sie versuchen es allzu stylish. Den gangbaren Mittelweg haben die hessischen MAZY FIELDS gefunden.
Natürlich muss schon etwas ruppiger Vox-Gitarren-Twang dabei sein, und POP wird in Versalien geschrieben. Dass Popwerpop, wie er 1979 die britischen Charts aufmischte, mehr dominiert als etwa der authentische Swingin' London-Sound, haucht dem Album genau die richtige Portion Lebensfreude und Biss ein.
Mit den perlenden Fender-Rhodes-E-Piano-Bögen und dem leicht nasalen Gesang klingt hier einiges verdammt nach den MERTON PARKAS, zeitgenössischere Referenzen lassen sich bei den hochgeschätzten RIFLES suchen.
Das Frankfurter Quintett besitzt jedenfalls genug Erfahrung, um nicht mit Instrumentalexperimenten und musikalischer Selbstdarstellerei zu langweilen, Melodien schreiben sie mit einer ungewöhnlichen Lockerheit, und die Kompositionen sind allesamt so straff wie eigenständig.
Ihre Erfahrungen sammelten die fünf zuvor bei bewährten Ensembles wie den SATELLITERS, den MONOCHORDS oder auch bei TWEN BOUTIQUE. Und damit verfügen sie nun über reichlich Qualifikationen, um das Mod-Pop-Album des Sommers einzuspielen! (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Gereon Helmer