MAYHEM

Ordo Ad Chao CD

Haben MAYHEM es so bitter nötig, dem Black Metal-Underground zu beweisen, dass sie keine Sell-out-Band sind? Was auch immer die Norweger dazu getrieben haben mag, ihrem neuen Album "Ordo Ad Chao" so einen unterirdischen Keller-Sound zu verpassen, eine kluge Entscheidung war das nicht.

Sicher, den völlig überproduzierten, klinischen Sound von "Grand Declaration Of War" will man kein zweites Mal hören, aber auf dem letzten Werk "Chimera" von 2004 haben MAYHEM doch gezeigt, dass man gleichzeitig Black Metal-typisch, aber auch kraftvoll klingen kann.

Die rumpelige und undifferenzierte Produktion sowie die mal wieder völlig übertrieben zur Schau gestellte "Evilness" mögen einen unbedarften Hörer dazu verleiten, "Ordo Ad Chao" zu belächeln und dann zu vergessen.

Hat man sich aber erst an den Soundmatsch gewöhnt, wird abermals deutlich, dass MAYHEM ihren Status in der Black Metal-Szene zu Recht besitzen und hier nicht nur von einer mehr als fragwürdigen Vergangenheit gezehrt wird.

Nicht nur durch das völlig geisteskranke Gekrächze, Geheule, Geflüster und Geschrei vom neuen alten "Sänger" Attila Csihar (der die Band 1994 nach "De Mysteriis Dom Sathanas" verließ und 2004 zurückkehrte) entwickelt "Ordo Ad Chao" eine Atmosphäre, die streckenweise wirklich bösartig und verstörend ist.

Ausgewogener und packender kann man eine Mischung aus der genretypischen Raserei und langsameren, ernsthaft düsteren Momenten kaum umsetzen. Wenn doch nur dem Sound dieselbe Aufmerksamkeit gewidmet worden wäre ...

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