MAYFOREST stellt auf „Roots“ zunächst zwei unterschiedliche Strömungen von zeitgenössischem Ambient einander gegenüber, um sie schließlich zu einer gelungenen Synthese zu führen. „Roots, rootless“ setzt mit vorsichtig angeschlagenen Klaviertasten die Kategorie Zeit außer Kraft und integriert eine E-Gitarre ins leise Klangbild.
Dabei rekapituliert MAYFOREST Brian Enos Thesen über Ambient und ehrerweist nebenher Ludovico Einaudi. Die nachfolgenden „Interludes“ hingegen ersetzen das Klavier durch Synthesizer-Flächen und öffnen den Vorhang für philharmonische Weite.
Streicher und Bläser etablieren einen organisch entstanden wirkenden Drone, der vorsichtig aus dem Orchestergraben hervorlugt. Christina Vantzou oder STARS OF THE LID arbeiten so oder so ähnlich.
In „We will know it when we find it“ kombiniert er dann beide Ansätze, wie die Ambient-Welt ausgedeutet werden kann, auf gelungene Weise.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #138 Juni/Juli 2018 und Henrik Beeke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Joachim Hiller