Zu den ganz großen Namen der Rockmusik aus Peru gehören LOS SHAINS, die selbst in den Tagen der Militärdiktatur beachtlichen Erfolg hatten, sich allerdings 1968 auflösten. Bandleader Pico Ego-Aguirre machte unter dem wenig originellen Namen NUEVOS SHAINS weiter, der Sound veränderte sich allerdings, ganz zeittypisch zu progressivem Hardrock, beeinflusst von VANILLA FUDGE, LED ZEPPELIN und DEEP PURPLE. 1970 musste dann aus diversen Gründen ein neuer Name her, eine personelle Umbesetzung folgte, und Ego-Aguirre setzte das Projekt (bei nahezu identischem Sound) unter dem Namen PAX fort. Munster Records hat das erste Album der Band nun in einem schicken Gatefold-Vinyl einen Rerelease spendiert. Ohne Bonusnummern, dafür mit vierseitigem Inlay, ausführlicher Bandbio und raren Abbildungen sowie selbstverständlich einem kräftigem Remastering. Mit Songs wie dem versponnenen Opener „A storyless junkie“ lassen die vier Andenrocker es tüchtig krachen, eine Nummer namens „For Cecilia“ geht es ruhiger mit Streicherarrangement an, und der Rausschmeißer „Shake your ass“ hat beinahe schon den düsteren Proto-Metal-Sound der frühen BLACK SABBATH. Ein interessantes Album, das sich nicht in epischen Daddel-Improvisationen verliert, sondern stets auf den Punkt kommt und sich darin wohltuend von manchen der britischen Vorbilder abheben kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #155 April/Mai 2021 und Gereon Helmer