Während Max Bemis seine (ehemalige) Band mit dem letzten Album „Oliver Appropriate“ würdevoll (bis auf weiteres) beerdigt hat, dreht der Künstler auf seinem ersten Soloalbum so richtig frei. Das Album mit dem sperrigen Titel kommt musikalisch auf den ersten Blick ebenso unübersichtlich daher, offenbart auf Anhieb aber auch Momente, die nicht nur bei SAY ANYTHING-Fans dafür sorgen dürften, dass sie sich in diesem Werk festbeißen, bis sie jeden der zahlreichen großartigen Momente für sich erschlossen haben. Wobei Bemis die Bezeichnung Solo auch direkt wieder ad absurdum führt, wenn er sich den Namen Maxim Mental verleiht und der Titel suggeriert, dass es sich hierbei um eine Art Projekt des so genannten Make Teams handelt. Tatsächlich ist die Beteiligung von Produzenten-Guru Will Yip an diesem Werk wohl nicht zu unterschätzen. Allein wie scheinbar jeder Sound und fast jede Stimme einmal durch den Mixer gedreht wurde, weist auf intensive Studio-Sessions hin, was allerdings nicht dazu führt, dass Bemis seine Stärken nicht voll ausspielt. Die Melodien, die ihn und SAY ANYTHING zum Kult werden ließen, machen Tracks wie „Evermore (And the Grammy goes to)“, „Sunk ’Im“ oder „Jawbreaker“ zu Highlights. Gleichzeitig kanalisieren sie aber auch den Wahnsinn, für den man Bemis ebenso immer schon geliebt hat.
© by Fuze - Ausgabe #96 Oktober/November 2022 und Christian Biehl
© by Fuze - Ausgabe #95 August/September 2022 und Christian Biehl
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