LUCKY LUKE SATTELT UM

Mawil

Hier ist alles drin, was Lucky Luke-Freunde kennen und schätzen: Schnelle Schießeisen, Lukes treuer Schimmel Jolly Jumper, die unendlichen Weiten des Wilden Westens, die Verfolgung leicht vertrottelter Schurken und eine lose an historische Tatsachen des 19.

Jahrhunderts angelehnte Handlung. Und doch ist es Mawil gelungen, dieser Hommage seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Eine Verbeugung, aber keine Verbiegung, in der mit dem Fahrrad eines von Mawils Lieblingsthemen die heimliche Hauptrolle spielt.

Kunststück. Nach Matthieu Bonhomme („Texas Cowboys“, „Esteban“) und Guillaume Bouzard („Football, Football“) ist Mawil erst der dritte Autor, darüber hinaus der erste nichtfranzösische Muttersprachler, der sich in dieser altehrwürdigen frankobelgischen Reihe verewigen darf.

Bislang allerdings nur auf dem deutschen Markt. So oder so tut die Frischzellenkur der 1946 (!) von Morris ins Leben gerufenen, weltweit erfolgreichsten Western-Comicreihe ausgesprochen gut.

Denn nach mehreren erfolgreichen Jahrzehnten, etlichen Filmen, Fernsehserien, Comics und Werbeverträgen, gelangt jeder Kult irgendwann an einen Punkt, an dem es nicht mehr weiterzugehen scheint.

Siehe beispielsweise Snoopy, Asterix, Tim und Struppi oder Spirou. Dass die Hommage eine Neu- und Wiederbelebung bewirken kann, beweist Dupuis mit Spirou mittlerweile schon seit 2006. Ursprünglich auf der Suche nach einem neuen ständigen Zeichner aus der Not heraus geboren, hat sich die „Spirou de ...“-Reihe inzwischen zu einem Selbstläufer entwickelt.

Nicht weiter verwunderlich also, dass auch Lucky Luke ursprünglich aus dem Hause Dupuis stammt. Erscheint neben der gebundenen Ausgabe selbstredend auch im klassischen Softcover-Albumformat.