Rätseln wir am besten mal nicht weiter über den Bandnamen (schwule Hexe Abtreibung, häh?!) dieses bisher noch nicht großartig in Erscheinung getretenen Power-Duos aus Minneapolis, denn deren Musik spricht durchaus für sich und nennt nicht umsonst die MELVINS und BIG BUSINESS als Referenz, mit denen sie auch schon zusammen live gespielt haben.
Offen gesagt hatte ich mich an der Riff-Routine der MELVINS in den letzten Jahren doch etwas satt gehört, dagegen wirkt die ungehobelte Holperigkeit von GAY WITCH ABORTION regelrecht erfrischend, die einen etwas fragmentarischen, aber ähnlich aggressiven Doom-Metal spielen, der quasi BLACK FLAG mit BLACK SABBATH und SLAYER in Einklang bringt.
GAY WITCH ABORTION mögen weniger vielleicht virtuos und konzentriert zur Sache gehen als die MELVINS, aber sie dreschen zumindest in einer Wildheit und Brutalität auf ihre Instrumente ein, die noch mehr mit Punk als innerlich erstarrtem Kunsthandwerk zu tun hat.
Und bei einem Stück haben die Spinner doch tatsächlich Schafe oder Ziegen gesamplet - keine Ahnung, ob das die Ankunft des Gehörnten oder so was symbolisieren soll. Jedenfalls kann man sich den Namen mal merken (sollte nicht schwer sein, so beknackt wie er ist), denn GAY WITCH ABORTION könnten durchaus noch zu Höherem bestimmt sein.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Thomas Kerpen