Die aus Chicago stammenden THE FIERY FURNACES waren nun wahrhaftig keine leicht verdauliche Band. Nach neun Alben beschreiten die Geschwister Eleanor und Matthew Friedberger allerdings nun getrennte kreative Wege, zumal Bruder Matthew inzwischen in Paris lebt.
Das Solodebüt der Schwester erschien letztes Jahr hierzulande auf City Slang, der Bruder scheint es sich indes zur Aufgabe gemacht zu haben, den Grad an Irrsinn seiner alten Band mit einer Schwemme von Releases noch weiter ins Extrem zu treiben.
Im Fall von „Matricidal Sons Of Bitches“ handelt es sich um einen Soundtrack mit 45 Songfragmenten zu einem Film, den sich Friedberger mit seiner Firma Poverty Rue Productions nicht leisten konnte zu drehen, also gibt es nur die Musik.
Ernsthaft bewerten lässt sich das Ganze schwer, aber Friedberger dürfte mit seinen avantgardistischen Kompositionen, bei denen durchaus die Brillanz der THE FIERY FURNACES in Bezug auf Melodien und Songwriting durchschimmert, den RESIDENTS näher sein als allem anderen, was man so gemeinhin unter Indierock versteht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Thomas Kerpen