MASKS

Der Name Andreas Marschall fiel in dieser Ausgabe in letzter Zeit einige Male im Zusammenhang mit seinerTätigkeit als Illustrator von Platten-Covern, zu dessen Kunden neben KREATOR auch diverse andere Metal-Bands wie GRAVE DIGGER oder SODOM gehörten.

Ichstieß durch seine Zeichnungen im Comic-Bereich auf ihn, vor allem für die Cover des bis 2001 existierenden Horror-Hefts „Menschenblut“. Inzwischen versteht sichMarschall mehr als Regisseur denn als Zeichner, ist sich aber irgendwie treu geblieben, da seine Arbeiten weiterhin im Horror-Bereich angesiedelt sind, so wie 1991sein Frühwerk „Hallucinative Comas“, ein Horror-Musikfilm mit KREATOR.

Sein Spielfilmdebüt „Tears Of Kali“ entstand dann erst 2004, das aber mehr wie ein Tatort-Krimi mit Splattereffekten wirkte. Mit „Masks“ folgt jetzt sein zweiter Film, gedreht mit einem Mikrobudget, das aber gut angelegt war, denn Marschall kann sichalleine schon durch sein handwerkliches Geschick deutlich von den ganzen Stümpern im Amateurfilmbereich abheben, die vergeblich versuchen, den großenVorbildern nachzueifern.

Die heißen in diesem Fall Mario Bava und Dario Argento, genauer gesagt Filme wie „Suspiria“ und „Blutige Seide“, deren radikalerStilisierungswille für die Logik der erzählten Geschichten oft eher abträglich war.

Das französische Regie-Duo Hélène Cattet und Bruno Forzani hatte mit „Amer“kürzlich gezeigt, wie man eine grandiose, surreale Hommage an den Giallo hinbekommt, leider treibt Marschall seinen Film zu wenig in wirklich exzessiveästhetische Bereiche und über Genrekonventionen hinaus.

„Masks“ bleibt zu sehr eine Kopie wesentlich besserer Filme, ähnlich wie die Musik dazu recht plumpGOBLIN nachäfft, stellt aber im Vergleich zu „Tears Of Kali“ eine deutliche Steigerung dar und bleibt eigentlich durchweg sehenswert.