Nach sechs Singles (unter anderem für das Soundflat-Sublabel Topsy-Turvy, FOLC und Chaputa) hat das manische Trio um den Ex-PLAYMOBILS-Frontmann Martin Savage mit der ersten Langrille nun beim Londoner Damaged Goods-Label angeheuert, und dort ist man in bester Gesellschaft. Die Aufnahmen zum namenlosen Album fanden in Ed Deegans Gizzard-Studio statt; dort konnte die zügellose Punk’n’Roll-Action ohne Kompressionsverluste direkt aufs Band transferiert werden. Nicht weniger energisch als auf den Singles wird hier zeitloser Punk’n’Roll zelebriert. Boston 1976, Medway 1986, Memphis 1996: die JIGGERZ (neben Savage ist hier die KING SALAMI-Rhythmusgruppe Eric Baconstrip und Kamikaze U.T. Vincent dabei!) definieren nichts neu, spielen aber mit ihrem einfach gestrickten, aber grundehrlichen und hochdynamischen Rock’n’Roll in der ersten Liga der zeitgenössischen Crypt-Style-Punks. Zwei Covertracks (von BACKSTABBERS und STRIPES) sind unter den zwölf Songs des starken Debüts, aber auch Live-Faves wie „Boomerang“ sowie das bluesig balladeske „Down the line“. Savage, Baconstrip und Vincent sind ein klassisches Powertrio, völlig ohne overgedubbten Schnickschnack geben sie nicht mehr und nicht weniger wieder als ihren ungeschminkten Live-Sound. Der angenehm rotzige Einstand für Ians Damaged Goods-Familie ist bestens gelungen!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #174 Juni/Juli 2024 und Gereon Helmer