Wieder eine dieser seltsamen Kollaborationen. BELLE & SEBASTIAN-Gründungsmitglied Isobel Campbell, inzwischen ausgestiegen, und der ehemalige SCREAMING TREES-Sänger Mark Lanegan trällern auf "Ballad Of The Broken Seas" relativ trübsinnig vor sich hin.
Beide hatten zuletzt recht gute Solo-Platten aufgenommen und besitzen sehr schöne Stimmen, aber das Songmaterial, das von öden Lagerfeuernummern bis hin zu typisch Lanegan-esken Bluessongs reicht, besitzt bei weitem nicht die Stärke, die man von den beiden erwarten würde, und macht einen etwas unhomogenen Eindruck.
"Ballad Of The Broken Seas" ist zwar eine durchaus atmosphärische Angelegenheit, die sich um eine verträumte und liebliche Grundstimmung bemüht, aber nur ganz wenige Songs wie etwa der Titeltrack, das instrumentale "It's hard to kill a bad thing", das mit Streichern und Country-Gitarren arrangierte, poppige "Honey child what can I do?" und das dezent kitschige "The false husband", die beide auch eine gehörige Portion BELLE & SEBASTIAN abbekommen haben, und die abschließende Nummer "The circus is leaving town", die auch von einer Lanegan-Platte stammen könnte, wirken wirklich überzeugend.
Einige sehr schöne Momente also auf einer ansonsten etwas durchwachsenen Platte, die in EP-Form ansprechender gewesen wäre. (06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Thomas Kerpen