PIL

Mari Yamazaki

Japan 1983. Die junge Nanami lebt bei ihrem Großvater in einem Haus mit großzügigem Garten inmitten Tokios, besucht eine Privatschule und liebt PIL über alles. Neben PIL kristallisieren sich Punk und England nach und nach als zentrale Anlaufpunkte ihrer jugendlichen Schwärmerei.

Um der Ernsthaftigkeit ihrer Haltung Nachdruck zu verleihen, rasiert sie sich die Haare kurz, beginnt löchrige Klamotten zu tragen, lässt sich Kassetten aus England schicken und geht auf Konzerte.

Als ihr Traum von einer Englandreise in greifbare Nähe rückt, durchkreuzt die Einlieferung ihres Großvaters ins Krankenhaus ihre Träume. Inhaltlich eine typische Coming-of-Age-Geschichte hinterlässt „PIL“ einen etwas seltsamen Beigeschmack: Alles ist immer ein Stück weit zu überdreht, gleichzeitig aber auch naiv und durch und durch melancholisch eingefärbt.

Klar ist die frühe Jugend eigentlich genau das. Aber durchweg mit großen Mangaaugen gezeichnet, wirkt alles doch ein wenig wie eine Folge „Mila Superstar“. Einmal mehr macht dieses Buch klar: Typisch japanisch trifft nicht unbedingt den europäischen Grundton.

Auch, wenn die Autorin schon seit Jahren in Europa lebt. Für Manga-Liebhaber.