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RULE

March To The Temple Of Gains

Wenn im Freundeskreis das „Youth“ in „Youthcrew“ nicht länger ohne ironisches Begleitlächeln durchgeht, legen viele sich eine Personality als Marathonläufer zu oder stellen Nähe zur Natur her, indem sie sich im Wald mit dem Rad auf die Klappe legen. Fortan bekommt man auf Social Media Laufstrecken statt Circlepits gezeigt. Tim Rule, Macher des Labels Bound By Modern Age und des Straight-Edge-Projekts THE RULE, schlägt was anderes vor. Cardio-Training ist nämlich der Teufel, wie es im Song „Just ugh it“ heißt. THE RULE pusht Bodybuilding und Drogenabstinenz auf ein quasi-religiöses Level und dafür kommt „March To The Temple Of Gains“ ausgesprochen unverkrampft rüber. Doch, das klingt schon oft wie der Typ, dessen Anstrengung man hört, kaum dass man das Gym betreten hat, trotzdem ist THE RULE auch ein Fun-Projekt. Schwertträger-Metal, Stahlkappen-NYHC und Veganer-Mosh aus den Nineties kombiniert Tim Rule mit Eighties-Synthesizer-Sounds, er selbst klingt wie die Summe aus Schwarzeneggers Conan und Roger Miret. Das alles ist ein großer Spaß, aber kein Witz. Niemandem soll ironisch der Testo-Spiegel vorgehalten werden, ihr sollt halt wirklich pumpen gehen! Das funktioniert musikalisch besser, als es mit diesem Sammelsurium von Styles aus dem Mancave sollte – und mit viel Kraft und unbeugsamem Willen schafft man es auch durch die Interpretation von Michael Jacksons „Man in the mirror“. ()