Zuckersüß und kratzbürstig: das sind zwei Zutaten auf dem aktuellen Werk „I Got Heaven“ der Rockband MANNEQUIN PUSSY aus Philadelphia. Im Gegensatz zum vorherigen Solowerkeln war das Quartett mit dem Produzenten längere Zeit gemeinsam in Los Angeles im Studio, um Songs zu schreiben und aufzunehmen. War die Band immer schon daran interessiert, Krach mit hübschen Melodien zu erzeugen, ist das Ergebnis dieses Mal noch etwas extremer geworden: zwischen Balladen und Hardcore ist alles dabei. Themen sind das Zusammenkommen mit anderen Menschen (so etwas wie ein roter Faden), das Leben in einer kaputten und korrupten Welt (zum Beispiel was Christentum angeht) und sich nicht abfinden wollen (oder können) mit diversen Formen gesellschaftlicher wie auch politischer Status-quo-Normen. Musikalisch betrachtet dürfte vor allem Leuten das Herz hüpfen, die auf frühere Riot Grrrl-Musik stehen. So könnten alle drei HOLE-Alben in ihrer großen Unterschiedlichkeit Patin gestanden haben. Sehr schön, das Ganze.
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