Manchmal kommen sie wieder, so wie auch der bereits 1995 bei Crippled Dick Hot Wax erschienene Soundtrack zu drei Jess Franco-Filmen: "Vampyros Lesbos", "Sie tötete in Ekstase" und "Der Teufel kam aus Aakasava".
Von Kult möchte ich da jetzt weniger sprechen, aber zu dieser Zeit, also Ende der 60er, Anfang der 70er, drehte Franco noch halbwegs erträgliche Streifen, was sich im Laufe der 70er doch deutlich ändern sollte.
Dieser Easy Listening-Boom ist jedenfalls eigentlich schon länger gegessen, glücklicherweise, und wer nicht gerade regelmäßig Stripperinnen bei sich zu Hause beherbergt, die sich schon bei den ersten Tönen der Hübler/Schwab-Kompositionen die Kleider vom Leib reißen, dürfte wenig Verlangen verspüren, diese ähnlich wie die Musik der "Schulmädchenreport"-Filme auf sexy und anrüchig getrimmte Rotlichtviertel-Muzak aufzulegen, die komischerweise gleichzeitig die typisch deutsche Biederkeit dieser Zeit ausstrahlt.
Auf so eine gewisse debile Art kann man mit diesen oft die Grenze zur Selbstparodie streifenden Sounds zwar durchaus Spaß haben, aber dann doch eher als Teil besagter Franco-Filme beziehungsweise auf irgendwelchen Partys, wo vielleicht auch die schon angesprochenen Stripperinnen anwesend sind.
Es gibt in diesem Bereich auf jeden Fall weniger billig klingende Musik als die von Hübler/Schwab, und auch den total bekloppten Peter Thomas zieht man da noch vor, der ja in seinem tiefsten Inneren dann doch ein echter Jazzer ist.
Die Neuauflage der Platte auf CD kommt mit drei Bonustracks, die Vinylversion sogar mit fünf, also genug Kaufanreiz für Freunde dieser etwas angestaubten Klänge. (05/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Thomas Kerpen