MANDATES

s/t

Nach dieser LP lecke ich mir die Finger, seit sie 2013 auf Mammoth Cave erschien, vertrieben wurde die hier aber leider nie. Dass ihr nun dank Taken By Surprise eine Neuauflage zuteil wurde, ist begrüßenswert und bringt den MANDATES hoffentlich die Aufmerksamkeit, die ihrem hochenergetischen, punkbetankten Powerpop gebührt.

THE MANDATES kanalisieren den Gitarrensound der NY-Dreifaltigkeit Chrome/Thunders/Sylvain in der Marschrichtung späterer EXPLODING HEARTS-Epigonen und gießen damit elf schwergewichtige Ripper exquisiten Rock’n’Roll-Aufschneidertums in Form.

Das ist bisweilen greasy bis glammy, klingt unanständig eingängig und ist von der ersten bis zur letzten Minute packend, ein Prachtexemplar der Vertonung von Angst vor dem ausklingenden Teenagertum.

Strophen, Refrains und der ganze Plunder lassen sich kaum ausmachen: ihre Songs bestehen nur aus Hooks, ihr Album aus aneinandergereihten Punk-Perlen von jeweils drei Minuten im Throwback-Punksound, in TESTORS-, HEARTBREAKERS- und NEW YORK DOLLS-Fashion.

Mit „She gets her kicks from Terry Six (not me)“ gewinnen sie obendrein mein Preisausschreiben zum witzigsten Lovesong-Titel, verführen mit ihrem „Feel alright“-Sound zu törichten Day-drinking-Eskapaden und spielen sich mit ihren beherzten „Guitar Romantic“-Resonanzen ins Zentrum meines privaten Punkrock-Kosmos.