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MALTA SEHEN UND STERBEN

Mike Hodges’ „Malta sehen und sterben“ (Originaltitel „Pulp“, ohne „Fiction“) erschien bereits 2004 auf DVD, aber die aktuelle Neuauflage auf DVD und Blu-ray liefert eine deutlich verbesserte Bildqualität. Im Jahr zuvor drehte Hodges zusammen mit Hauptdarsteller Michael Caine bereits „Jack rechnet ab“ („Get Carter“), einer der wichtigsten und kompromisslosesten britischen Gangsterfilme, der bis heute in Deutschland wegen seiner Indizierung (die 2009 bis zum Jahr 2034 verlängert wurde) nicht über ein gekürztes Videorelease hinausgekommen ist. Bei dem äußerst schrägen „Malta sehen und sterben“ hat man aber eher das Gefühl, als wollten sich Hodges (der bei beiden Filmen Regisseur und Drehbuchautor war) und Caine nach dem beinharten „Jack rechnet ab“ in erster Linie über Kriminal- und Gangsterfilme lustig machen. Zu den Fans von „Pulp“ gehörte interessanterweise „Crash“-Autor J.G. Ballard, der Hodges deswegen einen Brief schrieb, in dem zu lesen war, dass es einer seiner besonderen Lieblingsfilme sei, den er auf Videokassette ein Dutzend Mal oder öfter angesehen hätte. Er lobte das witzige Drehbuch, ebenso wie die Darsteller wie Lionel Stander und vor allem den großartigen Mickey Rooney, der in den 1920er und 1930er Jahren als Kinderstar Karriere gemacht hatte. Und natürlich auch Michael Caine, der Mickey King spielt, einen erfolgreichen, aber auch etwas zwielichtigen Autor von Groschenromanen beziehungsweise Schundliteratur (Pulp Fiction eben) und Ex-Bestattungsunternehmer, der nach Malta reist, weil er dort die Memoiren eines ehemaligen Hollywood-Filmstars schreiben soll, sich aber plötzlich selbst in einem realen Kriminalfilm wiederfindet, den es aufzuklären gilt. Mit viel bösem Witz und bizarren Einfällen gelang Hodges dabei eine respektlose und vergnügliche Parodie auf den klassischen Film noir.