Momentan schießen zahllose HOT WATER MUSIC-2.0-Bands im Flanellhemdenwahn mit widerspenstigem Bartwuchs und unkontrollierter Tattoobildung aus dem Boden und alle wollen einen Schluck aus der Gainesville-Whiskeyflasche abhaben.
So auch die (noch) bartlosen MAKE DO AND MEND, von denen nach zwei EPs und einer Split-CD mit TOUCHÉ AMORÉ dieser Tage der erste Longplayer „End Measured Mile“ erschien. Die überbordende Begeisterung des Labelwischs und die der wachsenden Fangemeinde kann ich nur bedingt teilen.
Klar, „Ghostal“ „Keep this“ und „Firewater“ sind erstklassige Song-Granaten bei denen einfach alles stimmt. Kräftige Gitarren, tightes Drumming, die beeindruckende Stimme von James Carroll, wie auch die gute Produktion lassen aufhorchen, doch zwischendurch schwindet die Aufmerksamkeit.
Obwohl die Songs nie kraftlos sind, klingen sie manchmal zu sehr nach Genrestandard und das dürfte der große Schwachpunkt bei MAKE DO AND MEND sein. Die Band wirkt wie eine High-End-Version von HWM, die lediglich einen mittlerweile salonfähigen Stil adaptiert und für meinen Geschmack zu wenig andere Einflüsse zulässt.
Besser machen es da zum Beispiel PAPER ARMS oder auch TITLE FIGHT. Und im Vergleich zu deren aktuellen Platten ist „End Measured Mile“ nur eine durchschnittliche Rock-Platte mit wenigen echten Highlights.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Alex Schlage
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #119 April/Mai 2015 und Sebastian Wahle
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #98 Oktober/November 2011 und Robert Meusel