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MAJOR DUNDEE - SIERRA CHARRIBA

2005 erschien hierzulande unter dem Titel „Sierra Charriba“ auf DVD das erste Mal eine restaurierte 137-minütige Fassung (leider in schwacher Bildqualität) von Sam Peckinpahs Film „Major Dundee“ aus dem Jahr 1965, ein auf gängige Heldenglorifizierung verzichtender ungewöhnlicher Indianerwestern, der im Kino und auf Video nur in einer knapp zwei Stunden langen Fassung veröffentlicht wurde. Peckinpahs ursprüngliche Version brachte es wohl auf 152 Minuten, wurde aber von Produzent Jerry Bresler um 20 Minuten gekürzt – darunter auch für den Regisseur typische blutige Gewaltszenen –, was aber die Kontinuität der Story beschädigte. Bresler, der für seinen Hauptdarsteller Charlton Heston eigentlich einen weiteren Monumentalfilm à la „Ben Hur“ angestrebt hatte, war wohl unzufrieden mit der Rolle des im Mittelpunkt stehenden unsympathischen Major Dundee, der bei der Verfolgung eines Apachen-Häuptlings mit einem zusammengewürfelten „wilden“ Haufen, darunter auch gefangene Südstaaten-Soldaten, alles gnadenlos seinen ehrgeizigen Zielen unterordnet. Eine wirklich komplette Fassung von „Major Dundee“ wird man wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen, denn das restliche fehlende Filmmaterial gilt als verschollen. Ähnliche Probleme hatte Peckinpah dann auch 1969 mit seinem nächsten Film „The Wild Bunch“ und später in den Siebzigern mit „Pat Garrett jagt Billy the Kid“. Vor drei Jahren erschien eine Neuauflage auf Blu-ray im Mediabook mit der alten Kinofassung und dem Extended Cut dieses von Sam Leavitt („Ein Köder für die Bestie“) schön fotografierten Westerns in perfekter Qualität, bei dem schon vieles an Peckinpahs späteres Meisterwerk „The Wild Bunch“ erinnert, inzwischen gibt es eine identische 2-Disc-Amaray-Neuauflage, allerdings ohne Booklet.