Obwohl man schon länger vermutet, der Metalcore-Trend laufe langsam aus, gehört MAINTAIN zu der Sorte Bands, die im letzten Moment noch aufspringen, und bei denen man sich fragt: Fuck, wo wart ihr vor einem halben Jahr?! Klar, Metalcore ist nicht nur überstrapaziert, sondern auch komplett überbewertet, aber MAINTAIN überraschen den zur Frustration neigenden Hörer dennoch ein wenig.
Natürlich sind auch MAINTAIN nicht davor gefeit, in Klischees abzudriften, aber im Grunde will man beim Metalcore ja auch keine Doublebass-Attacken oder aber Aggro-Stimmeinlagen missen. Mit "Reveal Our Disguise To An Infinite Abyss" bringen die Jungs aus Hannover ihr erstes Full-Length an den Start, das sie fast ausschließlich in Eigenregie aufgenommen haben.
Musikalisch klingen sie wie die hybride Form aus EIGHTEEN VISIONS, MISERY SIGNALS und AS I LAY DYING. Dass das recht interessant klingen kann, sollte man sich jetzt schon denken können. Schicke Melodien, sowie teilweise clean gesungene Parts treffen auf derbe Moshparts und wütende Vocals, die perfekt durch nach vorne treibende Gitarren gestützt werden.
"Scars of tomorrow" und "As roses fade" hingegen sind Songs in der Mitte des Albums, die rein instrumental gehalten wurden und so dem zur Aggression neigenden Hörer ein wenig Auszeit verschaffen.
Der letzte Track, "Shiver", fährt dann in einer fünfminütigen Spielzeit noch mal alles auf, bis auch dieser Song zu Ende ist und man schließlich, dank solcher Alben, nicht mehr ganz so schlecht auf Metalcore zu sprechen ist wie sonst in diesen Tagen.
(44:43) (07/10)
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